Glossar

vereinfachte Erklärungen zu einigen Fachbegriffen (inhaltlich sortiert)

Melanin

Farbpigment, das in zwei verschiedenen Typen vorkommt:

Eumelanin und Phäomelanin

 

Eumelanin

schwarzes Farbpigment, welches durch modifizierende Gene auch braun oder grau erscheinen kann

(Laien verwechseln ab und an zu braun abgewandeltes Eumelanin mit dem Melanintyp Phäomelanin und nennen die Färbung dann Rot.)

 

Phäomelanin

gelbes/rotes Farbpigment, welches bedingt durch modifizierende Gene in der Intensität von tiefem Rot(braun) über Orange-, Gelb- und Cremetöne bis annähernd reinem Weiß variieren kann

(Laien verwechseln gelbes/rotes Pigment häufig mit dem Farbton Braun.)

 

Genom

die Gesamtheit der Erbanlagen eines Organismus, die genetische Ausstattung

 

Genotyp

Kombination von Erbanlagen eines Organismus, die ein Merkmal bestimmen

 

Phänotyp

das Erscheinungsbild, die sichtbaren/erkennbaren Merkmale und Eigenschaften eines Organismus

 

Locus (plural: Loci)

Genort auf einem Chromosom; die Position, an der sich ein Gen befindet

 

Gen

Träger einer Erbinformation, der sich an einem bestimmten Ort (Locus), dem Genort, auf einem Chromosom befindet

 

Allel

Ausprägung eines Gens

Ein Gen kann (durch Mutation) in unterschiedlichen Varianten auftreten. Die verschiedenen Zustandsformen eines Gens nennt man Allele.

Aufgrund des bei den meisten höheren Lebewesen vorhandenen doppelten (diploiden) Chromosomensatzes liegen auf den homologen (gleichartigen) Chromosomen an einem Genort zwei einander entsprechende Allele. Diese beiden Allele können identisch (homozygot) oder verschieden (heterozygot) sein.

Eines der beiden Allele wird vom Vater, das andere von der Mutter geerbt. Vater und Mutter vererben jeweils einen haploiden (einfachen) Chromosomensatz.

 

Allele, die Ausprägungen ein und desselben Gens an einem Genort sind, werden durch gleiche Buchstaben symbolisiert. Groß- und Kleinschreibung drückt aus, ob sich ein Allel dominant (Großschreibung) oder rezessiv (Kleinschreibung) verhält. Hat ein Gen gleich mehrere Allele (Polymorphismus), erhalten die Buchstaben Zusätze durch weitere Buchstaben, die hochgestellt (oder in Klammern) angehängt werden.

Dilute

Englischer Begriff, der übersetzt "verdünnen" bedeutet.

In der Fachsprache der Fellfarben und Farbvererbung steht er für Farbverdünnung bzw. für das entsprechende Allel, das die Farbverdünnung bewirkt.

Das Symbol für das Dilute-Allel ist "d", das Wildtyp-Allel wird durch "D" symbolisiert. Die Farbverdünnung unterliegt einem rezessiven Erbgang, das Allel "d" muss somit homozygot vorliegen (Genformel d/d), um die Fellfarbe zu verdünnen. Die Verdünnung der Farbe geschieht, weil die Pigmente verklumpen. Dadurch erscheint das Haar für unser Auge heller. Während die Dilution (Verdünnung) kaum Auswirkung auf das Phäomelanin hat, wird das Eumelanin deutlich beeinflusst.

Da weitere farbverdünnende Faktoren existieren und im Englischen mehrere dieser Faktoren mit "dilution" bezeichnet werden (z. B. "brown dilution" oder "chinchilla dilution"), kann man aus Gründen der Eindeutigkeit auch von der Blauverdünnung (blue dilution) sprechen. Dabei gilt aber zu beachten, dass das sogenannte Blau lediglich nur eine der möglichen Fellfarben ist, die das Dilute hervorruft.

Furnishing

Fachbegriff aus dem Englischen für eine Eigenschaft des Hundefells.

Er bezieht sich auf die phänotypische Ausprägung von Bart und Augenbrauen als Hauptmerkmal des Fells eines Hundes, der die genetische Anlage für Furnishing besitzt.

Da das Allel für Furnshing jedoch noch weitere Merkmale ausprägt, ist es u. a. speziell für das typische Fell der Bichonrassen von hoher Bedeutung bzgl. der äußeren Erscheinung.

Das Allelsymbol lautet "F" für Furnishing und das Vorhandensein eines Allels ist ausreichend, um die Merkmale des Furnishing im Fell auszuprägen.

Genformel für Hunde mit Furnishing: F/F (homozygot) oder F/+ (heterozygot für den Wildtyp)

Bei Testergebnissen von Gentests kann das Wildtypallel "+" mit "f" für unfurnished oder "N" für Normalgen angegeben sein.