Tipped Bicolour: Teil 3

zweifarbige Farbvarianten (rotes bis helles Haar mit dunkler Spitze --> Zobel)

Weitere Vielfalt in der Erscheinung

Nicht alle Tipped Bicolour verlieren mit zunehmendem Alter tatsächlich jegliches Eumelanin im Fell. Wie bereits erwähnt, verbleiben meist dunkle Haare am Ohrbehang und der Rute. Außerdem behalten einige Bolonka mit dieser Basisfarbe zusätzlich noch dunkle Einzelhaare im Gesamtfell, deren Auftreten sich vor allem im Bereich des Rückens konzentriert.

Foto: Andrea Becker
Tipped Bicolour mit dunklen Einzelhaaren

Dieser Tipped Bicolour zeigt die typischen dunklen Haare am Ohrbehang. Gleichzeitig sieht man entlang der Wirbelsäule Einzelhaare wachsen, in denen Eumelanin eingelagert ist. Bedingt durch den Kampf mit dem Gegenspieler Phäomelanin, ist das Eumelanin vermindert und wirkt grau.

Dieses Phänomen ist - wie vieles andere - abhängig von modifizierenden Genen an anderen Genorten. Man nennt es Rußigkeit. Wie dunkel die Einzehaare sein können und in welcher Anzahl und Dichte sie auftreten, kann sehr variieren. Die Dichte der dunklen Haare kann sogar dermaßen stark sein, dass der Tipped Bicolour einem Hund mit der sog. Sattel-Tan-Fellfärbung ähnelt.

Als ursächlicher Faktor für den Rußmantel und somit einer Verdunklung des Fells ist bei anderen Tierarten das Umbrous bekannt. Wir dürfen davon ausgehen, dass dieser Faktor auch beim Hund für den Ruß verantwortlich ist.

 

Tipped Bicolour mit Maske

Nochmals anders im Erscheinungsbild wirkt der Tipped Bicolour, wenn er den Maskenfaktor im Genotypen aufweist.

Nun bleiben nicht nur dunkle Haare an den Ohren und der Rute, sondern zudem im Bereich der Schnauze. Der Maskenfaktor scheint häufig ebenfalls ein Verstärker für die Ausdehnung der dunklen Haarspitze sowie verantwortlich für eine erhöhte Anzahl dunkler Einzelhaare zu sein.

Beachtet werden muss allerdings, dass es neben dem echten Maskenfaktor verankert im Genotypen auch eine sogenannte Welpenmaske gibt, die sich später wieder verliert.

Foto: Fam. Günnemann
Tipped Bicolour mit Maske

Junger Bolonka. Das Phäomelanin ist verblasst, die dunklen Haarspitzen sind bereits abgeschnitten. Dunkle Einzelhaare sind entlang der Wirbelsäule noch gut zu sehen. Ohren und Rute zeigen die typischen dunklen Haare. Zusätzlich hat der Hund eine dunkle Maske.

Diesen Bolonka sehen sie übrigens als Welpen unter Teil 1 auf dem linken Foto.