Rassestandard des Bolonka zwetna

Im November 2010 wurde der aktuelle Standard des Bolonka zwetna vom Vorstand der RKF angenommen und löste somit die vorherige Fassung von 1997 ab.

Die RKF (Russian Kynological Federation) vertritt Russland innerhalb der FCI.

Rassestandard Bolonka Zwetna
RKF-Standard RTB - Übersetzung Andrea Be
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Anmerkung zum Leseverständnis:

Der Bolonka gehört zur Familie der Bichons.

Der französche Begriff Bichon bedeutet übersetzt "Schoßhund".  Bolonka wiederum ist das russische Wort für Schoßhund.

Übersetzung ins Deutsche: Andrea Becker

Auf der Sitzung des Vorstands der RKF vom 24.11.2010 wurde der Rassestandard des Bolonka Zwetna anerkannt. Der nachfolgende Standard erlangte mit dem Zeitpunkt seiner Veröffentlichung im RKF Journal Nr. 5/2010 Gültigkeit.


RKF Standard 24.11.2010/Russland

 

Russkaya Tsvetnaya Bolonka (Russischer Farbiger Bichon) 

 

Der RTB wird in Deutschland unter der Rassebezeichnung Bolonka Zwetna geführt.

 

Ursprung: Russland

 

Verwendung: Begleithund

 

Klassifikation: FCI Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithund

Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html
Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html
Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html
Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html

Kurzer geschichtlicher Abriss:

An der Entstehung der Rasse Bolonka Zwetna waren u. a. folgende Rassen beteiligt: Bolonka Franzuska („Französischer Schoßhund“), Shih Tzu, Lhasa Apso.

Die Zucht der Rasse fand 1951 in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, in Zuchtstätten innerhalb von Jagdvereinen ihren Anfang. Man hatte zum Ziel, eine nationale Zwergzierhunderasse zu erschaffen.

Kynologische Experten und Züchter der Leningrader Jagd- und Fischereigesellschaft (LODiR) erreichten anhand strenger Zuchtauslese im Hinblick auf den Phänotyp ein für die Rassengruppe einheitliches äußeres Erscheinungsbild. Die hauptsächlichen Rassemerkmale waren eine geringe Größe mit einer Widerristhöhe von 20 bis 24 cm sowie üppiges und einfarbiges Fell.

In den folgenden Jahren wurde für die Rassengruppe die Bezeichnung Tsvetnaya Bolonka („Farbiger Schoßhund“) eingeführt und ein Rassestandard entwickelt. 1966 wurde der Standard für den Tsvetnaya Bolonka durch den kynologischen Rat der Sowjetunion innerhalb des Ministeriums für Landwirtschaft bestätigt.

Im Jahr 1973 wurde in Moskau für die Gruppe der Zierhunde die Moskauer Gesellschaft der Hundeliebhaber (MGOLS) gegründet. Die tatkräftige Zuchtarbeit der Moskauer Züchter und ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit den Leningrader Kynologen führte zu einer Anerkennung der MGOLS als elementares Zentrum für den genetischen Aufbau der Rasse Tsvetnaya Bolonka.

Als in den 80er Jahren die Beliebtheit der Rasse anstieg, entstanden private Zuchtstätten und organisierten sich Rassezuchtvereine. Im Jahr 1999 wurde der nationale Zuchtverein Tsvetnaya Bolonka gegründet.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Klein, leicht gestreckter, harmonischer Körperbau. Liebenswertes Aussehen aufgrund des üppigen Fells in leuchtenden Farben. Süßer und hübscher Gesichtsausdruck. Der Bolonka Zwetna sollte keine Ähnlichkeit mit einem Shih Tzu oder einem Pudel haben.

Wichtige Proportionen:

Die Rumpflänge soll die Widerristhöhe nicht um mehr als 15% übertreffen. Die Brusttiefe soll die Hälfte der Widerristhöhe betragen. Die Länge des Fangs entspricht ein wenig mehr als einem Drittel der Länge des Schädels.

Verhalten/Charakter (Wesen):

Anhänglicher Hund mit lebhaftem Temperament und ausgeglichenem Wesen.

Kopf: im harmonischen Verhältnis zum Gesamtbild des Körpers

 

Schädelregion:

Der Schädel ist gerundet, leicht vorstehend, das Hinterhauptbein schwach ausgeprägt, die Augenbrauenbogen sind mäßig ausgeprägt, der Stop ist kurz und betont.

 

Gesichtsregion:

 

Nasenschwamm: Klein, nicht vorspringend mit gut geöffneten Nasenlöchern. Die Nase ist schwarz oder entsprechend der Fellfarbe, vorzugsweise dunkel.

Fang: Eher kurz, trocken, leicht zur Nase hin verjüngend. Nasenrücken gerade, breit am Ansatz. Der Unterkiefer ist genügend breit.

Lefzen: Eng anliegend, die Ränder sind schwarz oder entsprechend der Fellfarbe, vorzugsweise dunkel.

 

Kiefer/Zähne: Scherenschluss erwünscht. Zangenschluss und leichter Vorbiss sind zulässig. Die Zähne sind weiß und kräftig. Die Schneidezähne stehen senkrecht im Kiefer, die Vollständigkeit der Schneide- und Eckzähne ist erwünscht.

 

Wangen: Die Wangen sind leicht abgerundet.

 

Augen: Von mittlerer Größe, dunkel, rund, auf gleicher Ebene mit der Stirn liegend. Hunde mit brauner Pigmentierung der Haut können hellere Augen haben. Die Augenlider sind schmal, trocken, gut anliegend und schwarz oder in Übereinstimmung mit der Fellfarbe. Der Ausdruck ist verspielt und freundlich.

 

Ohren: Von mittlerer Länge, V-förmig mit leicht gerundeten Spitzen. Über dem Ohrknorpel hängend, in mäßiger Höhe angesetzt. Reicher Behang.

 

Hals: von mittlerer Länge, stolz getragen, trocken und gut bemuskelt

Körper: kompakt, mäßig breit

 

obere Profillinie: gerade

Widerrist: mäßig ausgeprägt

Rücken: gerade, kräftig, breit, gut bemuskelt, mäßig lang

Lenden: kurz, leicht gewölbt

Kruppe: gerundet, von mittlerer Länge, eher breit, leicht abfallend, gut bemuskelt

Brust: mäßig breit, oval geformt, lang, bis zu den Ellenbogen reichend

untere Profillinie und Bauch: Bauch mäßig aufgezogen

Rute: Von mittlerer Länge, hoch angesetzt, im Bogen über dem Rücken getragen oder gerollt auf dem Rücken liegend. Rutenspitze am Körper anliegend. Die Rute ist vollständig von Haaren bedeckt.

Gliedmaßen:

 

Vorhand:

von vorn betrachtet gerade und parallel, mäßig weit auseinander gestellt

Schulterblatt: schräg, gut bemuskelt, Schulterwinkel von 100°-110°

Oberarm: entspricht der Länge des Schulterblattes

Ellenbogen: gerade nach hinten gerichtet, weder ein- noch ausgedreht

Unterarm: von mittlerer Länge, senkrecht

Vorderfußwurzelgelenk: führt eine vertikale Linie zum Unterarm fort

Vordermittelfuß: kräftig, nahezu senkrecht

Vorderpfoten/Zehen: klein, rund geformt, Zehen gewölbt und geschlossen, Ballen und Krallen sind dunkel

 

Hinterhand:

von hinten betrachtet gerade und parallel, mäßig weit auseinander gestellt

Oberschenkel: von mittlerer Länge, mit gut entwickelten Muskeln, leicht schräg gestellt

Kniegelenk: rund, mäßig gewinkelt

Unterschenkel: von mäßiger Länge, nicht zu steil

Sprunggelenk: trocken, kräftig, mäßig gewinkelt

Hintermittelfuß: von mittlerer Länge, senkrecht

Hinterpfoten/Zehen: ein wenig kleiner als die Vorderpfoten, oval geformt, Zehen gewölbt und geschlossen, Ballen und Krallen sind dunkel

 

Bewegung: leicht und frei

Haut: elastisch, ohne Faltenbildung, die Pigmentierung entspricht der Fellfarbe

 

Haarkleid: lang, seidig, glänzend, dicht, mit gut entwickelter Unterwolle, den gesamten Körper bedeckend, dicht und schwer fallend, große Locken werden bevorzugt, gewelltes Haar ist zugelassen

 

Fellfarbe: Jede Farbe, ausgenommen Weiß und weiß gefleckte Farben, ist erlaubt. Kleine weiße Abzeichen an der Brust und den Zehen sind zulässig.

Größe und Gewicht:

Widerristhöhe: erwünschte Höhe (Rüde und Hündin) bis 26 cm

Gewicht: durchschnittliches Gewicht von Rüden und Hündinnen: 3 bis 4 kg

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten soll als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

 

Fehler:

  1. quadratischer oder zu langer Körperbau, zu hochläufig oder zu kurze Beine
  2. flache Stirn, nicht genügend ausgeprägter Stop, langer Fang
  3. Fehlen eines Schneidezahns
  4. glattes Haar
  5. dünnes Fell

 

schwere Fehler:

  1. halb aufgerichtete Ohren oder aufrecht stehende Ohren
  2. hervorstehende Augen
  3. Fehlen von zwei oder mehr Schneidezähnen
  4. starker Vorbiss
  5. fehlende Unterwolle
  6. Knickrute
  7. kurze, gekrümmte Unterarme
  8. ein großes weißes Abzeichen auf der Brust, weiße Pfoten

 

disqualifizierende Fehler:

  1. nicht standardgemäße Fellfarbe
  2. fehlende Behaarung am Kopf
  3. Rückbiss, Kreuzbiss
  4. Widerristhöhe über 28 cm
  5. aggressives oder bösartiges Verhalten
  6. blaue Augenfarbe, Glasauge
  7. abnormal kurze Rute, Rutenlosigkeit
  8. ausgeprägte Anzeichen von Zwergwuchs

 

Anmerkung: Rüden müssen zwei sichtlich normal entwickelte Hoden haben, die vollständig in den Hodensack abgestiegen sind.

Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html
Bildquelle: http://www.cvetbolonka.ru/standart.html
Rassestandard RTB
russischer Originaltext
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